Ostsee - wir kommen! (Wenn denn keine Kataströphchen mehr geschehen ...)

Gerade reicht's mir sowas von ... ich im Vollkontakt mit Chaos! Komme mir vor wie ein Kickbox-Weltmeister ... Gegner: Das wohlgeordnete Leben.

Kann denn nicht mal irgend etwas glatt laufen in der Vorbereitungsphase einer Tour? Einfach nur ein klein bisschen unkompliziert? Das ist doch echt zum Haare-Raufen!

 

Notiz an meine direkte Umgebung: Sorry, manchmal hilft ein lauter Schrei einfach ...

 

Tja, wahrscheinlich mache ich irgendwas verkehrt. Insbesondere vor der ersten Fahrt des Jahres bin ich immer minimum vier Tage damit beschäftigt, unsere alte Möhre namens "Instabil" startklar zu machen. So auch in den vergangenen Tagen.

Am Wochenende durfte ich (immerhin bei strahlendem Wetter) vielfältige Dichtfugen auf und am Wohnmobil erneuern. Nach dem Winter ist immer irgendwo irgendwas wieder undicht.

Diesmal musste ich an die Halterungen unter den Solarpanels und  hab' bei der Gelegenheit gleicht noch einige spröde gewordenen Dichtfugen am Aufbau erneuert. Die Frage von Nachbarn nach zwei Tagen Sonnenarbeiten: "Ui, warst du in Urlaub?"  musste ich ehrlicherweise mit: "Nein, auf dem Wohnmobil." beantworten.

Aber ist schon netter, so zu arbeiten als im Regen :) .

 

Und unser altes Instabil macht jetzt bzgl. der Menge des mitgeführten Silikons locker jeder vollbusigen Hollywoodschönheit Konkurrenz.

 

Das Wochenende verlief also noch einigermaßen entspannt.

Aber zwei Tage vor Abfahrt brach das Vollchaos aus ...

Gut, dass ich unbedingt zwei Tage vor Tourstart ganz spontan noch ein heilloses Terminchaos mit jeder Menge Organisationsumschichtung veranstalten muss, bin ich irgendwo selbst schuld. Unvernünftige Prioritätensetzung. Aber  immerhin hab' ich Prioritäten! ;)

Dass ich anschließend in der Nacht nur 1,5 Stunden schlafe, ist momentan leider auch nicht ungewöhnlich, erfordert aber Kaffee. Und Kaffee. Und Kaffee. Danach geht's einigermaßen.

 

Dass am Vortag der Tour als erstes die Waschmaschine verreckt, den Keller flutet und auch nicht zu reanimieren ist, dafür kann ich schon weniger. Habe ich schon mal erwähnt, dass so etwas in einem Haushalt mit sechs Personen und vier Hunden nahe an einen Voll-Gau herankommt? Unmittelbar vor einer Reise (und danach) ganz, ganz nahe!

Drei Fuhren Wäsche zu meinen Eltern transportiert und spätabends wieder abgeholt. Gut, dass sie im Nachbarort wohnen! Allerliebsten Dank für Eure tatkräftige Hilfe! Und für vieles mehr!

Die Waschmaschine muss warten, bis wir wieder zurück sind, denn momentan haut sie uns beim Einschalten jedes Mal die Hauptsicherung raus. Vielleicht wird's gehen, wenn alles ein paar Tage lang trocknen konnte ...

 

Dass meine kreative Abdichtung des Spülabflusses im Wohnmobil nicht hingehauen hat und jetzt alles noch viel undichter ist als zuvor, stürzt mich aber echt in Nöte. Flugs zum Baumarkt geeilt, Dichtungsmaterial besorgen, auf dem Weg noch eben den Hund impfen lassen, uuups - war ein halbes Jahr überfällig.

Dichtungsmaterial eingebaut, Probelauf Abwasser - weiterhin sprudelt es munter in den Geschirrschrank - so ein Mist! Gerade als ich das Wasser wieder abstellen will, gibt es einen Knall und der Zulauf zum Wasserhahn schießt aus der Verankerung, überschwemmt die Besteckschublade ...

Oh no!!!

Wasser aus, Besteckschublade ausgebaut, ausgeschüttet, alles nochmal flott ins Haus in die Spülmaschine bringen. Zulauf wieder angesteckt, ich hoffe, das wird halten.

Dann die komplette Spülverrohrung abgenommen. Aha! Ein Winkelrohr hat einen Riss. Der muss schon vom Vorbesitzer stammen, darauf weist ein Klebeband hin. Hm, na gut, und nu? Vielleicht per Kabelbinder fixieren? Der Versuch scheitert und ich sehe mich gezwungen, eben noch einen neuen Winkel kaufen zu fahren. Eine gute Stunde später bin ich wieder da, stecke das neue Rohr auf  und - jippiiiie! Erstmalig in unserer gemeinsamen Geschichte, bleibt der Bereich unter der Spüle wirklich trocken. Auch schön, wenn man nach drei Jahren dann mal endlich das Problem gefunden hat!

 

Die Wassertankreinigung muss noch vollendet werden, nach einem halben Jahr Standzeit ein Muss! Da wir aus Zeitgründen nicht mehr zum Waschplatz fahren können, wo wir ganz praktisch das Wasser einfach ablassen könnten, schleppe ich Toilettenkassette um Toilettenkassette mit mit Reinigungsmittel versetztem Abwasser ins Haus zur Toilette. Anschließend den Tank noch zweimal nachspülen und auch entsorgen - rund 300 l bewege ich auf diese Art. Verstaue zwischendurch noch die ebenfalls irgendwann zwischendurch noch eingekauften Vorräte im Wohnmobil.

 

Und dann reicht es mir wirklich sowas von!

Komisch, mein Sinn für Humor versteht gerade so gar keinen Spaß.

Wohnmobiltouren sind doof, echt!

Und bleibt mir bloß weg mit meinem eigenen Gelaber von wegen "Feel free to be free" und so ... So ein Blabla! Kann ich gerade wirklich nix mit anfangen!

War es mir irgendwie in meinem Leben ein Anliegen, heimwerkende Odiemobilbesitzerin zu sein? Entschiedenes NEIN! Auf diesen ganzen Quatsch könnte ich gut und gerne verzichten!

 

Notiz an mich selber: Atmen!

 

Aber: Fast ist es geschafft - morgen Mittag sitzen wir im Wohnmobil, um unsere Debütfahrt 2018 zu starten. Nach einem Stündchen Fahrt werde ich den vorausgegangenen Stress dann auch abgeschüttelt haben. Diesmal geht es nur für ein paar Tage an die Ostsee, Festland kurz vor Fehmarn, wo die Mädels ein Festival besuchen werden und Jakob und ich mit unseren beiden WoMo-Hunden ein paar Tage an der Küste verbringen wollen.

 

Gerade las ich auf Facebook einen poetischen Spruch: Da vorne küsst das Salzwasser den Sand.

Schön, oder? Übermorgen werden wir sehen, ob wir die richtige Stelle gefunden haben. Da müssten ja jede Menge good vibes rumschwirren.

 

Hach, Wohnmobilfahrten sind einfach toll!

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Kommentare: 2
  • #1

    Andi (Mittwoch, 11 April 2018 20:38)

    Du verrückte Nudel! �

  • #2

    Annette (Donnerstag, 12 April 2018 17:55)

    Wo Andrea Recht hat, hat sie Recht! Du bist ja noch viel chaotischer als Deine Vorfahren zusammengenommen!! Aber - schön und für Außenstehende lustig!!!