Nachgedacht und selbst gemacht :)

Es ist Advent und wir sind sowas von überhaupt nicht weihnachtlich drauf. :) Dieses Jahr ist alles anders und so wird auch Weihnachten ganz anders verlaufen. Erstmalig werden wir wegfahren und ein paar Tage mit der ganzen Familie (und dem ganzen Rudel) in einem urigen Häuschen am Wald verbringen. Dort wartet zunächst einmal ein Berg Holz darauf, endlich aus dem Regen geholt und im Trockenen gestapelt zu werden. Daran werden wir uns mal so richtig austoben und anschließend zusammen den gemütlich bollernden Ofen und Kerzenschein genießen.

Beim Räumen hier zuhause stieß ich vor ein paar Tagen wieder auf meinen persönlichen Weihnachtsengel (s. Foto) und freute mir mal wieder ein Loch in den Bauch. Ihr denkt, dieser Engel sieht vielleicht ein bisschen ungewöhnlich aus? Hmmm... das ist sein gutes Recht und diese Geschichte steckt dahinter:

Alljährlich überlegen bemühte Erzieherinnen im Kindergarten, welche Art Bastelwerk die Kleinen ihren Mamas und Papas wohl zu Weihnachten schenken könnten. Dann besorgen sie Material (besonders weihnachtlich ist selbstverständlich viel Glitzer und Glimmer und Gold und so...) und versammeln im Monat Dezember so nach und nach alle Kinder der Reihe nach am Basteltisch in der Gruppe, wo die Kleinen unter Anleitung und manchmal auch mit etwas Hilfe dann selbstgemachte Geschenke der (vorher von den Erwachsenen) ausgewählten Art herstellen. Nur, so manch einer hat aber so gar keine Lust...

1. zum Basteln im Allgemeinen, wenn die Lego-Ecke lockt

2. zum Basteln zu einem vorgegebenen Zeitpunkt

3. sich beim Basteln nach Vorgaben zu richten

4. sich beim Basteln dann auch noch auf die Finger gucken zu lassen

5. und dann auch noch tagelang zuhause ein Geheimnis draus zu machen

 

Und so kam es, dass ich vor Jahren am letzten Kindergartentag vor den Weihnachtsferien meinen Jüngsten vom KiGa abholte und er mir noch in der Türe einen Weihnachtsengel schenkte. Dieser hatte keine Goldlöckchen auf dem Kopf, keine Rückenfederchen und keinen Glitzer auf dem Kleidchen, sondern ein Holzfällerhemd, Halbglatze und Fünftagebart. Ausserdem einen total amüsierten Blick so aus den Augenwinkeln. Stolz erklärte mir mein Junior, er hätte angenommen, ich habe genausowenig wie er Lust auf doofe Engelchen, daher hätte er mir einen Weihnachtsräuber gebastelt. Eigentlich hätte er Gold und Glitzer und "so'n Kram" benutzen sollen, aber (im empörten Brustton der fünfjährigen Überzeugung) "sowas kann ein Räuber ja überhaupt nicht gebrauchen, dann ist er im Wald ja nicht getarnt und wird sofort gefangen. Ausserdem sieht das kitschig aus! Und wenn wir schon basteln müssen, dann will ich, dass Du Dich wenigstens richtig freust!"

Wie perfekt mich mein Söhnchen doch einschätzte ;) - ich habe mich so riesig gefreut über seinen Weihnachtsräuber und tue das jedes Mal wieder, wenn ich den Kerl da so sitzen sehe!

 

Wir wünschen Euch allen gemütliche Weihnachtstage, stresst Euch nicht, sondern genießt lieber das Zusammensein!

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